Die ganz neue deutsche Welle

Foto: djd/Konzert-Kasse/Rüdiger Knuth Photography

Schlager, Hip-Hop, Rock: Die beliebtesten Künstler gehen 2016 wieder auf Tour

(djd). Man singt Deutsch: Ob Schlager, Hip-Hop oder Rock – Musiker und Fans gleichermaßen entdecken die Freude an der eigenen Sprache. Sarah Connor etwa hat ihr erstes Album mit deutschen Texten kurzerhand „Muttersprache“ genannt, Ende Juni 2015 setzten sich die Top Ten der Album-Charts sogar erstmals komplett aus deutschsprachigen Produktionen zusammen. Selbst Experten reiben sich angesichts dieses Booms verwundert die Augen. „Vor wenigen Jahren noch wurde eine Quote für deutschsprachige Titel im Radio gefordert, heute ist einheimischer Pop allgegenwärtig geworden. Erstaunlich ist dabei die musikalische Bandbreite“, meint Beate Fuchs vom Verbraucherportal Ratgeberzentrale.de.

Stetige Entwicklung

Mit der sogenannten Neuen Deutschen Welle scheint die Version 2.0 jedenfalls nicht viel gemeinsam zu haben: Anfang der 1980er Jahre stürmten kreative, bisweilen schräge Künstler wie etwa „Trio“ im Expresstempo die Hitparaden – die Welle verebbte dann allerdings recht schnell wieder. „Heute hat sich die Entwicklung verstetigt. Gute Musik auf Deutsch ist selbstverständlich geworden – und das, was für die verschiedenen Geschmäcker geboten wird, ist hochwertiger und professioneller“, sagt Torsten Schock von Konzertkasse.de, einem der führenden Online-Tickethändler. Auch bei Live-Events lässt sich der Trend nachvollziehen: Von Helene Fischer bis Revolverheld, von Cro bis Santiano stehen die einheimischen Künstler ebenfalls hoch im Kurs.

Live-Erlebnis gefragt

Vor allem Schlager und Hip-Hop sind die beiden – musikalisch unterschiedlichen – Pole, die der Entwicklung Schub verleihen. „Aber auch Klassiker des Deutsch-Rock füllen große Hallen und Stadien: Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer und BAP begeistern ihre Fans, und das generationsübergreifend“, so Torsten Schock weiter. Mit Blick auf das Jahr 2016 hat er für die Fans gute Nachrichten: Nahezu alle Größen der aktuellen deutschsprachigen Szene touren wieder durchs Land. In der eigenen Sprache kann man vertraute Hits beim Live-Konzert besonders einfach mitsingen – auch dies mag ein Grund für den Trend sein.

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